Johannes Huber, der Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Freising-Pfaffenhofen-Schrobenhausen besuchte am Montag, den 22.10.2018 die Wehrtechnischen Dienststelle 61 der Bundeswehr in Manching. Zusammen mit Claus Staudhammer vom Bundestagswahlkreisbüro in Rohrbach informierte sich Huber beim Direktor der Dienststelle Dieter Kräher, seinem Stabsleiter Andreas Schmidt und den Ressortleitern aus erster Hand über die Aufgaben und Strukturen der Dienststelle, die mit rund 500 Mitarbeitern die Sicherheit der Luftfahrzeuge der Bundeswehr testet.
Bildrechte: WTD 61: v .links: Stabsleiter Andreas Schmidt, Claus Staudhammer, Johannes Huber MdB, Dienststellenleiter Dieter Kräher
Der Standort Manching ist dabei nicht nur aufgrund der engen Zusammenarbeit mit dem Nachbarn Airbus wichtig, sondern die wirtschaftliche Bedeutung für die Region ist wegen der dort vorhandenen hochqualifizierten Arbeits- und Ausbildungsplätze herausragend.
Planung und Abwicklung von Forschungs- und Technologieaufgaben für die Luftwaffe mit einhergehender Unterstützung der entwickelnden Luftfahrtindustrie gehören demnach zu den Alltagsaufgaben.
Kernthemen des Besuchs waren die Vorstellung aktueller Projekte und die strukturelle Situation der Dienststelle. Herr Kräher gab zu bedenken, dass vor allem im Bereich der überalterten Infrastruktur eine eher unbefriedigende Lage vorherrscht, was in den fehlenden Haushalts- und Investitionsmitteln, sowie der ausufernden Bürokratie im Bereich der Wehrtechnik begründet sei. „Insbesondere die Nordbahn muss mit Hilfe des Verteidigungsministeriums wieder einsatzfähig gemacht werden“, so MdB Huber im Nachgang des Besuchs. „Die sehr dünne Personaldecke führt ebenfalls dazu, dass trotz hohem Einsatz der Mitarbeiter sequenzielles Arbeiten der Standard ist und keine Personalreserven verfügbar sind, wenn kurzfristige Projekte anstehen. Für die Weitererprobung des Luftfahrzeugs vom Typ A400 müssten zwei Flugzeuge und generell auch alle anderen neuen Typen zur Verfügung gestellt werden, um dringend benötigte Erkenntnisse für die Truppe zu gewinnen und die Einsatzsicherheit zu erhöhen“, so das Fazit von MdB Johannes Huber. Erfreulich sind laut Direktor Käher die Baumaßnahmen in einem Teilbereich des Areals für eine weitere technische Dienststelle, die noch in Erding stationiert ist. Diese liegen im Zeitplan und sollen 2021 fertiggestellt werden. MdB Johannes Huber machte die aktuelle PFC-Problematik für den Manchinger Gemeindebereich Westenhausen mit der Frage zum Thema, welche Löschschäume durch die Bundeswehr im Bedarfsfall eingesetzt werden. Herr Kräher von der Dienstelle konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob weiterhin PFC-haltiger Löschschaum verwendet wird.
Johannes Huber berichtete der Dienststelle aus dem Bundestag, dass die AfD-Fraktion im Zuge der Haushaltsdebatten zusätzliche Finanzmittel für die Bundeswehr zur Verfügung stellen will. Huber mahnt dabei an: “Die Bundeswehr müsse ihren Verpflichtungen und Aufgeben gerecht werden können. Dafür müsse die Investitionszusage der Regierung auch zeitnah freigegeben werden. Im Jahre 2019 und in den Folgejahren müssen auch weiterhin zu erhöhende Mittel aus dem Bundeshaushalt bereitgestellt werden, um auch den dringend notwendigen infrastrukturellen Sanierungsbedarf, wie in Manching, abzudecken.“
Eine Presseveröffentlichung vom Wochenende über einen „Maulkorberlass“ der Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, die nachgeordneten Dienststellen ein Redeverbot für alle Mitarbeiter gegenüber den Volksvertreten aus dem Parlament verordnete, sorgte für Verwirrung. Die WTD 61 teilte unterdessen mit, dass das Verteidigungsministerium die Meldung mittlerweile dementierte. Offenbar handelte es sich um eine vertrauliche Mitteilung innerhalb des Ministeriums, die an die Presse durchgesickert ist. “Ein direktes Redeverbot zu erteilen ist ein unglaublicher Vorfall, der an der obersten Stelle des Verteidigungsministeriums personelle Konsequenzen nach sich ziehen müsste“, so die abschließende Forderung von Johannes Huber.